Dienstag, 16. Oktober 2012
Risotto à la Domenico, DANKE!
So meine Lieben, endlich melde ich mich mal wieder. Nachdem ich euch ja leider nicht von dem Indischen Abend berichten konnte, den ich mir meinen Freunden gemacht habe, da meine Kamera leider kaputt war, dachte ich, ich erzähle euch eben jetzt was anderes :)
Gestern war Sonntag und da habe ich endlich mal wieder mal Risotto gekocht :) Also, immer wenn es bei und Risotto gibt, dann bin ich dafür zuständig. Darauf bin ich echt stolz und ich muss schon zugeben: Das Risotto schmeckt eben echt mal richtig lecker :) (Ja, ich weiß, Eigenlob stinkt :) )
Naja jedenfalls hatte ich dann gestern eine Art Revue-Passierung in meinem Kopf, von der ich euch jetzt erzählen möchte. Aber erst mal noch zwei Bilder von unseren Abendessen gestern :)




Et voila! Mein Pilzrisotto!

Nun aber zu meiner Story. Also, vor zwei Jahren musste ich ein sogenanntes Bogy-Praktikum machen. Das soll so eine Berufsorientierung sein. Ich war völlig planlos, wusste nicht wie, wann wo und was…
Da kam dann meine beste Freundin ins Spiel :) Sie hatte ihre Kontakte walten lassen und uns ein Bogy-Praktikum in der Schweiz beim Sternekoch organisiert. Tja, klingt wie ein Traum, war aber die Wahrheit. Klar, dass ich völlig aus dem Häuschen war und es mir erst wie die Realität vorkam, als ich dann auch wirklich das Zugticket in meinen Händen hielt. Es sollte tatsächlich losgehen! Eine Woche kochen, Inspirationen, etc. in einer echten Sterneküche. Klar habe ich mir wunder was vorgestellt, doch ich sage euch: Was ich letztendlich erlebt habe, hat alles je erdenkliche überschritten! Ich hatte eine der genialsten und einfach tollsten Wochen meines Lebens! OMG, wenn ichjetzt so darüber nachdenke kann ich einfach nur wieder und wieder sagen: „Ich will zurüüüüüüüüück!!!“
Aber okay, ich will euch erst mal mehr berichten.
Lasst euch drauf ein und am Ende werdet ihr auch wissen, was das ganze letztendlich mit meinem Risotto zu tun hat :)

http://www.loewenbubikon.ch/









ACHTUNG!!! Jetzt wird jeder kulinarische Traum Realität!













Ja, das waren mal die ersten Inspirationen von meiner Seite. Ich denke, ich will gar nicht viel zu jedem einzelnen Bild sagen. Ich will euch auch nicht unbedingt unseren Tagesplan dort schildern, oder irgendwie sowas.
Ich mache diesen Beitrag in erster Linie für mich und freue mich natürlich an jedem einzelnen Leser. Aber in erster Linie, hänge ich jetzt meinen Gedanken nach und hoffe, ihr könnt wenigstens etwas mitfühlen, auch wenn ihr nicht dabei wart :)
Es war einfach unglaublich, was ich in dieser einen Woche alles erlebt habe, was ich Neues kennen gelernt habe, wen ich neues kennen gelernt habe, und einfach, wie viele unglaublich tolle neue Erfahrungen ich machen durfte. Meine Freundin Lea und ich, wir wurden vom ersten Tag an aufgenommen in dieses unglaublich zusammengeschweißte Team. Wir durften mitmachen und miterleben! Am Anfang konnten wir unser Glück kaum fassen, als wir all die wunderbaren Speisen, Gerichte und Lebensmittel kennenlernen und sehen durften. Doch am Ende haben wir erfahren, dass dies erste der Anfang war. Wir haben wirklich alles mitgemacht! Alles!
Uns wurde eingeschärft auch ja alles Unbekannte (oder auch Bekannte) zu probieren, anzufassen und gegebenenfalls kennen zu lernen. Wir sollten uns nie auf eine Arbeit konzentrieren, sondern so viel wie möglich aufnehmen, rumschauen, schauen, was die Person neben uns macht, Fragen stellen etc. Wir durften nach Rezepten (!!!) fragen, Bilder machen und wurden einfach mitgezogen.
Uns wurde alles genau erklärt und erläutert, wie waren von morgens Warenannahme, über die Mittagspause bis hin zum nach dem Abendgeschäft putzen dabei. Nicht weil wir mussten, sondern einfach weil wir wollten, weil wir nicht genug bekommen konnten. Nach zwei Tagen hatten wir unsere Pflichtstunden fast abgearbeitet, doch da war es schon zu spät. Wir hatten längst vergessen, dass es sich um ein Praktikum handelte.
Morgens haben wir mit alles gemeinsam vorbereitet, dann haben wir Salate angerichtet, erst mit Hilfe, dann unter Aufsicht und am Schluss?! Am Schluss alleine!!! Mir wurde zugerufen, welches Dessert und ich habe es gemacht! Ich! Alleine! In einer Sterneküche! Das Gefühl ??? Einfach irrational, unwahrscheinlich… einfach unbeschreiblich. Irgendwann ist man nicht mehr unsicher, sondern sicher. Man wächst an der Herausforderung und die haben wir dort bekommen!
Stellt euch vor, aber am letzten Tag, da durfte ich dann sogar den Fisch frittieren. Alleine. Es wurde mir gesagt, wann, und ich habe meine Aufgabe erfüllt… Tja, klingt nüchtern, hat innerlich aber einfach riesiges bewirkt…
Ich denke, dass kann man alles einfach zu schlecht in Worte fassen, als das man es als Außenstehender verstehen kann. Schade eigentlich. Naja, ich habe es versucht :)
Ich habe so viel mitgenommen aus dieser viel zu kurzen Woche und habe gelernt, dass ich die Küche und die Gastronomie einfach liebe. Ich kann mir fast nichts anderes vorstellen, doch ich bin nun mal eine Frau… und Frauen haben es in diesem Berufsfeld… ich sage es mal vorsichtig: nicht leicht!
Ich habe gelernt, dass man einfach voll und ganz dahinter stehen muss. Man muss es lieben! Und zwar nicht halb oder drei Viertel, sondern ganz! Man muss die Produkte lieben, man muss sie mit Respekt behandeln und alles, die meine Worte jetzt nicht verstehen, von wegen Liebe und so, die sind einfach nicht dafür gemacht :) Die kochen vielleicht super gerne und alles, aber die sind einfach nicht für die Sternegastronomie geeignet. Was natürlich nicht heißt, dass das unbedingt jeder will :) Ich meine nur…
Kochen ist kein Beruf, sondern eine Berufung!
Ein/e Koch/in muss verliebt sein. In seine/ihre Produkte, in seine/ihre Kreationen und manchmal auch einfach in sich selbst. (Keine Sorge, diese Worte kommen nicht von mir :) )
Danke, dass ihr das gelesen habt!





Ja, dann gab es noch die private Risotto-Stunde :) Es hieß, wir sollen immer nachfragen und da habe ich eben gefragt, ob es möglich wäre, wenn ich das nächste Mal zuschaue, wenn er ein Risotto macht, weil ich immer schon mal wissen wollte, wie ein echtes italienisches Risotto funktioniert.
„Nein“ hat er gesagt. „Wenn, dann zeige ich es euch im Einzelunterricht“ :)
Tja, so war es dann auch. Abends so gegen 23 Uhr hat der Küchenchef dann seinen Kopf rausgeholt, uns gerufen und uns in aller Seelenruhe gezeigt, wie man Risotto kocht. Uns zwar richtig!
eins ist klar: Das Risotto, was ich danach gegessen habe… war mit das beste Abendessen, was ich je hatte! Es stimmte einfach alles! Wir bekamen die dampfenden Teller in die Hand, hatten Kochjacke und Kochmütze noch an und sollten uns einfach zu den Gästen ins Restaurant setzten. An einen extra Tisch, wie wir waren. Da aßen sie ihr Risotto. Glücklich wie nie… Ich werde es nie vergessen!!!
Nicht vergessen: „Der Gast wartet auf das Risotto, und nicht das Risotto auf den Gast.“
Dies ist ein kleiner Dankausruf an das gesamte Team vom Gasthof „Löwen“ in Bubikon, obwohl wohl keiner von ihnen diesen Beitrag je lesen wird. Egal, ich bedanke mich für die schönste Woche meines Lebens, dafür, dass ich dieses unglaubliche Team kennenlernen durfte und… einfach für alles!

DANKE!
Lg, eure
Vivienne

... link (0 Kommentare)   ... comment